Geschichte
- 1966: Gründung
Die am 16. Mai 1966 gegründete Firma Industrie-Electronik Schmitz KG bezieht noch im selben Jahr neue Büroräume "An der Luiseneiche" in Kierspe. Die Männer der ersten Stunde um den Geschäftsführer Friedhelm Schmitz und seine Frau Charlotte sind Ludwig Valder - für Planung, Entwicklung und Vertrieb - sowie Hans-Jürgen Mähnert, der Allrounder in allen technischen Fragen. Bereits im ersten Jahr nach Gründung werden weitere Mitarbeiter eingestellt und das neu entworfene "Schmitz"-Logo verwendet.
- 1967: Wehestraße
Im Jahr 1967 wird ein Standort gesucht, an dem auch die langsam anlaufende Entwicklung und Produktion von elektronischen Halbleitern, Baugruppen und Anlagen durchgeführt werden kann. Mit dem Umzug in die Kiersper Wehestraße wächst die Anzahl der Mitarbeiter der Industrie-Electronik Schmitz KG bis 1970 auf insgesamt 15. Die ersten Auslieferungen werden sorgfältig fotografisch dokumentiert und an die Auftraggeber - zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich Energieversorgungsunternehmen - übergeben.
- 1970: Entwicklung U100M
Der U100M ist einer der ersten programmierbaren Logikbausteine auf dem deutschen Halbleitermarkt, den Telefunken im Auftrag von Industrie-Electronik Schmitz zwischen 1970 und 1972 entwickelt, produziert und anschließend erfolgreich in der U100-Produktfamilie vermarktet. Mit seinen etwa 100 fest programmierten Gattern kann der Baustein für die Erfassung verschiedenster Störwerte verwendet werden und kommt ausschließlich auf den selbst entwickelten Meldekarten zum Einsatz.
- 1975: Friedrich-Ebert-Straße
Aus den Räumlichkeiten in der Wehestraße zieht die Firma 1975 in die ehemaligen Verwaltungsgebäude von Kierspes vormals größtem Arbeitgeber, dem Bakelit-Verarbeiter Dr. Deisting GmbH & Co. KG. In Fortsetzung der seit 1909 an diesem Standort lebendigen Industrietradition produziert und vertreibt die Firma Industrie-Electronik Schmitz nun auf vorerst 600 m² ihre Produkte. Mit dem Umzug werden nun auch Systeme zur Automatisierung von Zement-Produktionsanlagen entwickelt und weltweit verkauft.
- 1977: Entwicklung STK
Zur Automatisierung von Rohrpoststeuerungen entwickelt Industrie-Electronik Schmitz 1977 die erste, universell einsetzbare und frei programmierbare Steuerungsbaugruppe "STK". Mittels einer fest bestückten Schaltungslogik sowie zusätzlich von Hand aufgebrachten Wrap-Verbindungen können verschiedenste Steuerungsfunktionen realisiert werden. Auf diese Weise können mit 8 unterschiedlichen Leiterkarten-Varianten weit über 100 verschiedene Funktionsbaugruppen aufgebaut und verschaltet werden.
- 1978: Zementproduktionsanlagen
Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ist das Know-how aus Kierspe sehr gefragt. In Zusammenarbeit mit der Firma Polysius wird ein durchgängiges und dem damaligen Stand der Technik weit überlegenes System zur Steuerung und Automatisierung von Zementproduktionsanlagen entwickelt und vor Ort in Betrieb genommen. Ein Teil der Zementproduktion in Pakistan, Iran, Irak, Malaysia, Thailand, Korea, China und Vietnam wurde und wird mit Anlagen von Industrie-Electronik Schmitz hergestellt.
- 1979: Erster 8-bit Mikroprozessor
Industrie-Elektronic Schmitz entwickelt 1979 auf Basis des 8-bit Mikroprozessors 8085 von Intel die Einschubkartenserie BPU für Steuerungstechnik. Auf dem kompakten Europakartenformat von 100 mm x 160 mm wird die komplette Rechner- und Speichereinheit realisiert, die über den hauseigenen B-Rückwandbus Standard mit Ein-/Ausgabe-, Schnittstellen- und Anpasskarten kommuniziert. Zur Programmierung der auf BPU basierenden Anlagen wird Ende der 70er Jahre eine Softwareabteilung gegründet.
- 1981: Entwicklung Polcid-DC
Parallel zum AT96/ISA96-Bus von Siemens entwickelt Industrie-Elektronic Schmitz den auf VG-Leiste aufbauenden SKP-16-Bus, der zentraler Bestandteil des Steuer- und Leitsystems "Polcid-DC" für die Zementindustrie ist. Als zentrale Rechnereinheit kommt die leistungsfähige PDP-Rechnerarchitektur von Digital Equipment Corporation mit einem 32-bit (LSI11) Datenbus zum Einsatz. Steuerungsanlagen in der Größe eines 19-Zoll Schranks können so mehr als 8.000 I/O-Signale gleichzeitig verarbeiten.
- 1984: Eintritt Dr. Steger
Zum 1. Juli 1984 tritt Dr. Gerhard Steger als Technischer Leiter in die Firma ein und ergänzt die Führungsmannschaft um Gründer Friedhelm Schmitz und Vertriebsleiter Ludwig Valder. Unter seiner Leitung wird in Zusammenarbeit mit dem Chiphersteller Micron Technology das Auswerte-Gate-Array "MPX" für Störwertdrucker entwickelt, die bis zu 4096 Signale mit einer Auflösung von einer Millisekunde und einem Mindest-Signalabstand von 128 Mikrosekunden zeitfolgerichtig auswerten können.
- 1987: Entwicklung microCAD
In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Bodo Jaeger entwickelt Industrie-Elektronic Schmitz mit microCAD ein auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenes, benutzerfreundliches und technologisch einzigartiges CAD-System für Schaltbilderstellung, Layout-Entflechtung und Stücklistengenerierung. Die hohen Anforderungen an Auflösung und Geschwindigkeit der grafischen Darstellung führen zur Entwicklung einer eigenen ISA-Bus-Grafikkarte zum Anschluss von bis zu acht 21-Zoll-Monitoren.
- 1991: Erster x86 Einplatinen-PC
Für den Einsatz als Etagenrechner in 19-Zoll-Magazinen entwickelt Industrie-Elektronic Schmitz mit 47 Mitarbeitern in Entwicklung, Fertigung, Konstruktion und Prüfung im Jahr 1990 mit der CPU1 einen eigenen Einplatinen-IPC im Doppel-Europakarten-Format mit einem 80386 Hauptprozessor von Intel und einem Opti-Chipsatz. Nach einem Jahr Entwicklungszeit bootet die Baugruppe bereits am ersten Inbetriebnahmetag vollständig bis zum DOS-Prompt – eine herausragende Entwicklungsleistung.
- 1993: Embedded Rechnermodule
Ab 1993 setzt Industrie-Elektronic Schmitz auf Computermodule des Start-up-Unternehmens JUMP aus Deggendorf. Das Rechnermodul AT96-Sdisk1 mit 486DX Prozessor kommt auf der neuen CPU4 - dem Nachfolger der Ende der 80er Jahre selbst entwickelten CPU1 mit 386DX Prozessor - zum Einsatz. Ferner wird ein Abkommen zur Vertiefung der technischen und strategischen Zusammenarbeit mit JUMP vereinbart, einem wichtigen Technologiepartner für die Entwicklung von langzeitverfügbaren IPCs.
- 1995: Feldbus-Koppelbaugruppen
Um das selbst entwickelte Automatisierungssystem Polcid-DC anderen Nutzern zugänglich zu machen, konzipiert Industrie-Elektronic Schmitz unter Verwendung des intelligenten InterBus-S-Controllerbausteins "Supi II" von Phoenix Contact kompakte Ankoppel-Baugruppen an den propriäteren SKP-16-Bus. Zunächst auf Doppel-Europakartenformat, später in InterBus-S Modultechnik – bei letzteren immer mit einem 80186 Prozessor zur Vorverarbeitung und Übernahme von Steuer- und Regelungsaufgaben.
- 1997: Neue Geschäftsführung
Zum 1. Januar 1997 übergibt Firmengründer Friedhelm Schmitz (67) die Geschäftsführung an seine Tochter Katrin Schmitz (28, kaufmännische Leitung) und Dr.-Ing. Gerhard Steger (51, technische Leitung). Das Unternehmen firmiert nun als industrie elektronik schmitz gmbh (ies). Die Realisierung des papierlosen Mehrfachschreibers 16PEM1 auf Basis der PC104 Technik schlägt eine wichtige Brücke zur Weiterentwicklung der Einsatzmöglichkeiten von Embedded Computermodulen der Firma JUMPtec.
- 2000: Neuausrichtung
Dr. Gerhard Steger entwickelt auf Basis der Formfaktoren PISA, ETX und DIMM-PC den neuen Geschäftsbereich "Embedded Computer Systeme", in enger Zusammenarbeit mit JUMPtec. Dadurch können bis dahin nicht für möglich gehaltene Rechnersysteme modular und flexibel realisiert werden. Martin Steger tritt zum 1. April in die Firma ein und kümmert sich um die Ausweitung des neuen Geschäftsbereiches. Bereits im Herbst stellt ies auf der elecronica in München das erste lauffähige ETX-Basisboard vor.
- 2002: ETX certified Partner
Ab dem 1.1.2002 wird ies offizieller "Distributor" für alle Produkte von JUMPtec und erwirbt kurz darauf das Zertifikat "ETX certified Partner" für den sich schnell ausbreitenden Formfaktor. Im April wird ies die erste "ETX Certified Partner Trophy" durch JUMPtec verliehen. Durch die Fusion der JUMPtec AG mit der Kontron AG Mitte 2002 erweitert ies sein Portfolio um eine Vielzahl neuer Produkte sowie Technologien und baut die partnerschaftlichen Geschäftsbeziehungen zur Kontron AG weiter aus.
- 2004: X-board Formfaktor
Beflügelt durch die innovativen Embedded Computermodule und den Erfolg des ETX Formfaktors, führt Kontron bis 2004 die offenen Standards X-boards JRex, JFlex, speedMOPS und ePanel ein. Besonders der X-board Formfaktor ermöglicht es ies, von nun an vollwertige x86 Rechnersysteme in kompakten Abmessungen zu realisieren. Mit der MB28 nimmt ies 2004 das erste Trägerboard auf Basis dieses Formfaktors in Betrieb und erschließt damit den Markt für automotive Rechnersysteme.
- 2005: Sales Partner Award
Beim Jahrestreffen der Kontron Sales Partner wird ies die Auszeichnung als erfolgreichster Design-In Partner für die Pentium M mobile Prozessorgeneration verliehen. Damit und mit dem Aufstieg in die Top-5 der international umsatzstärksten Sales-Partner unterstreicht ies seine wichtige Stellung als Systempartner für die allerneuesten Prozessortechnologien. Bei der feierlichen Preisverleihung im spanischen Fuengirola erhält ies die Auszeichnung direkt aus den Händen von Eberhardt Wüst von Intel.
- 2007: COM express Module
Erstmals setzt ies Computermodule des "COM express" Formfaktors für die Entwicklung kundenspezifischer Computerbaugruppen ein. Verzögert durch den Erfolg der ETX Technologie rückt dieser Formfaktor zunächst nur langsam für neue Projekte in den Fokus. Die Alleinstellungsmerkmale der angebotenen Prozessorleistungen und Schnittstellen, z.B. PCIexpress x1 bis x16 sowie GBit Ethernet und die zunehmende Nachfrage nach diesen Leistungsmerkmalen bereiten den Weg für eine neue Ära bei ies.
- 2008: Generationenwechsel
Am 20. November 2008 verstirbt nach schwerer Krankheit der langjährige und allseits hochgeschätzte ies-Geschäftsführer Dr.-Ing. Gerhard Steger im Alter von nur 63 Jahren. Seit 1997 hat er ies von einem Spezialautomatisierer für Kraftwerks-, Verfahrens- und Emissionstechnik hin zu einem modernen und breit aufgestellten Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Embedded Computertechnologie erfolgreich neu ausgerichtet. Martin Steger übernimmt in der Folge die Geschäftsführung von ies.
- 2009: Umzug nach Meinerzhagen
Nach über 55 Jahren Geschäftsbetrieb in Kierspe wird der Firmenneubau im "Darmcher Grund" in Meinerzhagen mit Fertigstellung am 1. Januar 2009 neuer Stammsitz von ies. Die vollständig auf den Geschäftszweck ausgerichtete Immobilie sorgt bereits nach kurzer Zeit für eine deutliche Verbesserung der Arbeitsabläufe sowie der Arbeitsatmosphäre. Einen Firmenrekord stellt die Überschreitung von 7.500 unterschiedlichen Baugruppenentwicklungen und -varianten seit der Gründung 1966 dar.
- 2010: Deutliches Wachstum
Ein guter Kundenstamm, eine konstante Mitarbeiterzahl sowie langjähriges Know-how für Embedded Computer Technologie sorgen für ein Umsatzplus von 25% bei ies. Ein außergewöhnlich hoher Auftragseingang im zweiten Halbjahr sorgt für einen Rekord-Auftragsbestand zum Jahresende. Dieser beruht auf langfristigen Liefervereinbarungen für bestehende Produkte sowie auf der Neuentwicklung strategisch bedeutsamer Produktlinien für die Automaten-, Kommunikations- und Medizintechnik.
- 2012: Vertriebsbüro Nord
Im Jahr 2012 eröffnet ies ein eigenes Vertriebsbüro im Norden Deutschlands und verbessert so die Unterstützung wichtiger Key Account Kunden im norddeutschen Raum. Nachdem bereits 2009 das Vertriebsbüro Süd für Kunden in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz eröffnet wurde, wächst das Vertriebsteam auf nunmehr sechs Mitarbeiter, mitsamt den daran angebundenen Funktionen wie Auftragsbearbeitung und Innendienst. Der "Book-to-Bill" ist zum siebten Mal in Folge größer Eins.
- 2013: embedded NUC
embedded NUC ist ein neuer Industriestandard für PCs mit kleinem Formfaktor, inspiriert von Intel® NUC-Systemen (Next Unit of Computing). Durch die Anpassung von NUC für industrielle Anwendungen kann eine Vielzahl von PC-Funktionen in einem kompakten Format als Embedded System realisiert werden. ies ist einer der Pioniere für embedded NUC und mit Martin Steger als Chairman der Standardisierungsgruppe SDT.03 des SGeT e.V. federführend am offenen Industriestandard beteiligt.
- 2014: congatec Sales-Partner
Nach über 20 Jahren exklusiver Sales-Partnerschaft mit der Kontron AG weitet ies sein strategisches Partnernetzwerk mit der congatec AG um einen weiteren international führenden Hersteller von Embedded Computermodulen aus. Die Sales-Partnerschaft mit congatec stellt einen wichtigen Baustein bei der konsequenten Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie dar und sorgt unter anderem dafür, dass ies für Kundenprojekte mittel- und langfristig Wettbewerbs- und Kostenvorteile generieren kann.
- 2015: Manager des Jahres
Das renommierte Branchenmagazin Markt&Technik zeichnet Martin Steger als Manager des Jahres im Bereich Embedded Systems aus. Im gleichen Jahr wird der ies Geschäftsführer für den Unternehmerpreis Südwestfalen nominiert und als einer der drei besten Manager ausgezeichnet. Damit gingen gleich zwei Unternehmerauszeichnungen an Martin Steger und würdigen sein unternehmerisches Wirken in der Region und darüber hinaus sowie sein Engagement für die Standardisierung von Embedded Systemen.
- 2016: ies wird iesy
Nach 50 Jahren ies bricht mit der Umbenennung in iesy eine neue Epoche an. Das Motto "Das ist einfach. Das ist iesy." wird zum Einfachheitsversprechen und zur Handlungsmaxime des Unternehmens. Mit dem neuen Namen einher geht auch ein neues Corporate Design, das die Historie von ies mit der Zukunft von iesy verbindet. Zudem entwickelt iesy für das Projekt BeagleCore ein Open Source Hardware Modul auf Basis des BeagleBone Black, das gerade einmal so groß ist wie eine Schmuckbriefmarke.
- 2018: embedded Mini-STX
Zur embedded world 2018 präsentiert iesy in Kooperation mit congatec einen neuen Formfaktor: embedded Mini-STX. Bei Abmessungen von 140 mm x 147 mm bietet der neue Formfaktor trotz kompatker Abmessungen viel Raum für Interfaces und Kühllösungen und ist dank 4 x 10 GBit Ethernet, 3 x M.2 Sockeln und integriertem Baseboard Management Controller (BMC) sowie der konsequenten High-Speed-Auslegung mit COM Express Typ 7 prädestiniert für den Einsatz als Micro-Server in Industrie 4.0 Lösungen direkt auf dem Shopfloor.
- 55-jähriges Jubiläum
Am 16. Mai 2021 wurde iesy 55 Jahre alt. An diesem Tag vor 55 Jahren gründete das Unternehmerpaar Friedhelm und Charlotte Schmitz das Unternehmen „Electronik Schmitz KG“ in Kierspe.
Als Unternehmen hat sich iesy seit dieser Zeit stark entwickelt und setzt aktuell weitere Meilensteine. So entsteht derzeit ein Anbau an das bestehende Unternehmensgebäude. Dieser erweitert die vorhandenen Produktions- und Bürokapazitäten um gut weitere 2000 m² und bietet Raum für weitere gute Ideen und Innovationen, um gemeinsam neue Produkte, neue Märkte, neue Kunden sowie neue Teammitglieder:innen für uns zu begeistern.